Josef Eberle, der Ehrenbürger der Bischof- und Mundartstadt Rottenburg und als Sebastian Blau Patron der immer noch lebendigen Mund.art-Künste, hätte am vergangenen Sonntag sicherlich seine Freude am gelungenen Preisverleihungsabend gehabt, auch wenn er schon zu Lebzeiten überzeugt war, dass er als letztes Exemplar der Spezies "Mundartdichter" im Museum konserviert werde.
Mit einer temperamentvollen Performance wurde Michael Klink Sieger des Abends und konnte 2.500 Euro Preisgeld mit nach Neuffen nehmen. Der „LinkMichel“ müsste erfunden werden, wenn es ihn nicht schon gäbe, befand die Jury, denn er versteht es als Kabarettist, wie er im Buche steht, von seiner ganz persönlichen Welt so zu erzählen, als ginge sie uns alle an, so dass es niemand wundert, wenn man sich selbst darin wiederfindet.
So sen mir Schwoba! Teil 3: Der Verein „schwäbische mund.art“ sorgt seit 1997 für Erhalt und Verbreitung des Schwäbischen im Ländle.
Im Verein „schwäbische mund.art“ haben sich Autor:innen, Musiker:innen, Interpret:innen, Forscher:innen, Freund:innen, Gönner:innen und Förder:innen des Schwäbischen zusammengefunden, um sich aktiv mit der Pflege, dem Erhalt und der Erforschung der Mundart zu beschäftigen. Es geht aber auch um Nachwuchsförderung. Der Verein wurde 1997 von 28 Mundartkünstlerinnen und -künstlern sowie -sympathisanten auf Initiative der Fellbacher Märchenerzählerin Sigrid Früh und des Mundartpfarrers Rudolf Paul gegründet. Noch im Gründungsjahr ist der heutige Vorsitzende (seit 2012), der Herrenberger Wolfgang Wulz, als Autor (unter anderem des Buches über die Stuttgarter Necknamen) beigetreten. Seit 2012 hat er zusammen mit einem neuen Führungsteam das 2002 ins Leben gerufene und alle zwei Jahre in den Sparten Literatur, Lied und Kabarett stattfindende Leuchtturmprojekt „Sebastian-Blau-Preis für schwäbische Mundart“ weiterentwickelt. Insbesondere hat der damals noch unter 30-jährige Liedermacher und Blau-
Preisträger von 2012, Pius Jauch, als stellvertretender Vorsitzender den renommierten Wettbewerb mit neuen Ideen wie der Einführung einer Sparte „Film“ sowie der Schaffung eines Internetpreises über ein Online-Voting belebt.
Mit Mund.art im Jugendhaus Herrenberg macht sich der Verein schwäbische mund.art e.V. auf einen gewagten Weg: der klassische schwäbische Liedermacher und zweifache Sebastian-Blaupreisträger (2014 Film und 2020 Lied) Bernhard Böhringer gab sich mit dem quicklebendigen Gässlesrap Kollektiv ein musikalisch höchst unterschiedliches Stelldichein.
Rund 30 Cineasten hatten sich am vergangenen Freitag im Kälberstall auf dem Schwenkenhof bei Loßburg (Kreis Freudenstadt) versammelt, der seine Bezeichnung nicht etwa aus einer historischen Nutzung ableitet, sondern auch aktuell seinem Namen alle Ehre macht.
Pius Jauch Vize-Vorsitzender des landesweit tätigen Vereins schwäbische mund.art e.V., schätzte sich und sein Publikum glücklich inmitten von 12 Kälbern und 3 Katzen, auf bequemen Sofas sitzend, den aktuellen Stand des schwäbisch-alemannischen Filmes präsentieren zu dürfen.
Die Palette reichte von Animations- und Musikfilmen über eine historische Produktion und Dokumentationen bis hin zu humoristischen Kurzfilmen aller Art, die eines gemeinsam haben: die konsequente Verwendung des schwäbisch-alemannischen Dialekts.
Sternstunde mit WENDRSONN
Bei Mund.art in der Rottenburger Zehntscheuer wurden während der Sebastian-Blau-Tage 160 Gäste Zeugen einer Sternstunde - beschenkt durch einen fulminanten, mehr als zweistündigen Auftritt von Wendrsonn, die ihren Ruf als derzeit beste und erfolgreichste schwäbische Folkrockband festigte.
Am Abend zuvor noch beim Release ihres neuen Albums „Älles oder nix“ am magischen Spielort „Sieben Eichen“ bei Affalterbach „open air“ in Aktion, boten die Musiker den Bischofstädtern am Neckar mit großem Enthusiasmus einen Querschnitt durch ihr neues Werk. Nach einer durch die Pandemie und den frühen Tod des Bassisten Ove Bosch schweren Zeit ist ein in Kompositionen und Texten beeindruckendes emeinschaftswerk von Frontmann Markus Stricker, Sängerin Anke Hagner sowie der ganzen Band, mit Teufelsgeiger Klaus Marquardt, Micha Schad, Martin Hofpower und Rob Wittmaier entstanden. Es verbindet den unverwechselbaren, von den Fans geliebten Wendrsonn-Stil ganz bewusst auch „Gega dr Wend“ mit überraschenden Elementen. Beschwörend wirken Lieder wie „Mir sen emmer no da.., em Meer dr Vergänglichkeit geborga“ - ein deutlicher Hinweis, dass der Aufstieg als „Phönix aus der Asche“ hoffnungsvoll erlebt werden kann. Oder Anke Hagners Text „I ben was i ben - enna drenn spür i, was mi hält, oimol no, bevor dr Vorhang fällt“.
Mit „Cannstatt“ führt Markus Stricker seine früheren gesellschaftskritischen Betrachtungen weiter, weiß aber auch als Entertainer-Talent die alten Schlager „Geile Zeit“ oder die Schwobahymne „Do ben i dahoim“ zusammen mit seinen perfekten Musikern so zu inszenieren, dass die versammelten Fans am Ende begeistert applaudieren und beglückt auf den Heimweg gehen: „Ab morga wird älles besser, ab morga wird älles gut.“
Ab sofort kann bis zum 15. Oktober eine Stimme zur Wahl des Internetpreises beim Sebastian Blau Preis für Kabarett 2024 abgegeben werden.
Alle 6 Beiträge anschauen! Danach anmelden und EINE Stimme abgeben.
Bitte bei der Stimmabgabe den Hinweisen auf der Webseite folgen!
Preisverleihung am 20. Oktober in der Rottenburger Festhalle
Bei der Gala zur Preisverleihung des Sebastian-Blau-Preises für schwäbische Mundart präsentieren sich am 20. Oktober sechs nominierte Finalisten: Das „Mund.art-Brettle“ Timo Dotzauer und Ingo Dollenmaier aus Rottenburg, Jakob Friedrich aus Besigheim mit „Bissle denke beim Schaffe“, Elisabeth Kabatek und Pianistin Ilona Nowak aus Stuttgart mit „Swabian Housewives“, Michael Klink aus Neuffen als „LinkMichel“, Marcus Neuweiler aus Schöntal als „Alois Gscheidle“ und im Duo Werner Schwarz (Ulm) und Markus Zipperle (Wäschenbeuren) als „Pfefferle und Zipperle“.
In der Laudatio heißt es:
Wesentlicher Teil der ehrenamtlichen Tätigkeit für die Heimatpflege ist das langjährige Engagement von Inge Utess-Sulan für den 1997 gegründeten Verein schwäbische mund.art e. V. Angeregt von der Fellbacher Gründungsvorsitzenden und international anerkannten Märchenerzählerin Sigrid Früh wurde sie 2007 Mitglied und sofort auch Beisitzerin im Vorstand, wo sie in einer mehrjährigen, sehr schwierigen Zeit der Vereinsgeschichte mit ihrer großen Erfahrung im Bereich der Sozial- und Kulturarbeit das ausgleichende Element bildete.
Es ist wesentlich ihr Verdienst, dass in der neuen Vereinsführung eine vertrauensvolle und erfolgreiche Zusammenarbeit nachhaltig möglich wurde und etliche ausgetretene Mitglieder wieder den Weg in den Verein zurückfanden. Für die Öffentlichkeitsarbeit sehr wichtig war auch ihre mehrjährige verantwortliche Redaktion der monatlich in der landesweiten Zeitschrift „Schönes Schwaben“ erscheinenden Vereinsseite.
Danach bekleidete sie zehn Jahre lang bis 2019 das Amt der Schriftführerin und pflegte die Kontakte zur „Märchengilde“. Bis heute ist sie trotz fortgeschrittenen Alters weiterhin als Rechnungsprüferin für den Verein tätig, der ihr 2022 die Ehrenmitgliedschaft verliehen hat.
Am 29. Juni 2024 fand die erste Mitgliederversammlung des Dachverbands der Dialekte Baden-Württemberg in Waiblingen statt.
Eine höchst erfreuliche Bilanz konnte der Waldshuter Landrat Dr. Martin Kistler als Vorsitzender des neuen Dachverband der Dialekte Baden-Württemberg bei der ersten Mitgliederversammlung im Waiblinger Landratsamt ziehen. Dorthin hatte ihn sein württembergischer Landratskollege Dr. Richard Sigel eingeladen – als Zeichen der engen Verbundenheit zwischen den beiden Landesteilen, in denen sich der Dachverband bereits seit einem Jahr kraftvoll um die Förderung der Dialekte kümmert.
Im Blick auf den soeben in einem wahren Kraftakt erstmals in sechs Sparten ausgeschriebenen Landespreis für Dialekte in Baden-Württemberg berichtete der Vorsitzende begeistert von der Zusammenarbeit des Dachverbands mit den zuständigen Landesbehörden, insbesondere mit dem Staatsministerium und dem Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst. Durchschlagend sei auch die Unterstützung durch die Dialektinitiative aus den demokratischen Landtagsfraktionen beim Aufbau des Dachverbands gewesen, so Kistler. Per Video zugeschaltet, beschwor der federführende Initiator und Vaihinger Abgeordnete Dr. Markus Rösler in seinem mundartlich gehaltenen Grußwort das erklärte Ziel, „dass junge Menschen im Land wieder mehr schwäbisch, fränkisch und alemannisch schwätzen.“ Dazu sei der neue Landesdialektpreis eine großartige Einrichtung, die ihn wunderfitzig auf die zahlreichen Bewerbungen mache. Auch der Reutlinger Landtagsabgeordnete Manuel Hailfinger bekräftigte vor der Versammlung sein Bekenntnis zu den südwestdeutschen Mundarten....
Langjähriger Wunsch der Mundartvereinigungen im LÄNDle geht in Erfüllung
Mit der Schaffung eines "Landespreises für Dialekt in Baden-Württemberg" geht ein langjähriger Wunsch der seit knapp einem Jahr im "Dachverband der Dialekte Baden-Württemberg (DDDBW)" organisierten gemeinnützigen Mundartvereinigungen in Erfüllung. "Schon seit der von Ministerpräsident Winfried Kretschmann vor knapp sechs Jahren zum Start der Dialektinitiative der Landesregierung Ende 2018 ins Stuttgarter Neue Schloss eingeladenen Expertenrunde stand dieses Thema ganz oben auf unserer Agenda", erinnert sich der Vorsitzende des Vereins schwäbische mund.art e.V., Dr. Wolfgang Wulz, und ist dankbar für die Wertschätzung der Mundarten, die sich in der Ausstattung des neuen Landespreises zeigt. Dieser wird künftig alle zwei Jahre in den sechs Sparten Junge Generation, Literatur, Lied/Musik, Kabarett/Comedy/Live-Performance/Bühnenkunst, Film sowie Neue Medien ausgeschrieben.
Dieser Tage erfolgt die erste Ausschreibung, die vom DDDBW in Zusammenarbeit mit dem Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst (MWK) erarbeitet wurde.
Einsendeschluss ist am 31. Juli 2024.
Die Preisverleihung wird am 21. Oktober 2024 im Neuen Schloss in Stuttgart durch Ministerpräsident Winfried Kretschmann vorgenommen.
Dankbar für vielfältige und hochkarätige Mundartkunst
Schwäbische Musik und Poesie in Bad Niedernau
Hochkarätige Lied- und Wortkunst von der Schwäbischen Alb, aus dem mittleren Neckartal und dem schwäbisch-alemannischen Oberallgäu begeisterten in der neuen Mehrzweckhalle von Bad Niedernau ein geradezu andächtig lauschendes, bisweilen auch kräftig mitsingendes Publikum.
Verantwortlich fürs Singen war der Mundartbarde vom Balinger Albrand Reinhold Hittinger, der mit traditionellen Weisen wie „I wenn i Geld bloß hätt“ und „Ben i mit meim Verlange“ nicht nur die Seelen, sondern auch die Stimmen zum Klingen brachte. Seine Lieder im Stil eines Reinhard Mey über das „Muggeseggele als kloinschte schwäbische Maßeinheit“ und „de Babbe, der außer als Finanzier seiner pubertierenden Kinder drhoim gar nix meh z melde hot“ skizzierten treffend die schwäbischen Eigenheiten und die Leibspeisen „Spätzle mit Sößle“ und „Schwarzwuuscht“.
Bestsellerautor Toni Hunger hat mit seiner „Gebrauchsanweisung für Schwaben“ schon eine umfangreiche Lesegemeinde im „Großen Vadderland“ aufgeklärt, erzeugte aber an diesem Abend auch bei den Einheimischen vielfach wiedererkennendes Kopfnicken, wenn er etwa die minimalistische sprachliche Fähigkeit erläutert, mit den drei Begriffen „Noi! Awa! Heidanei! ein durchaus akzeptabler Gesprächspartner zu sein. Der Journalist und frühere Porsche-Kommunikationschef zeigte mit seiner schwäbischen Mundartszene „Neidappd“ auch höchst unterhaltsame, dramaturgische Talente, wenn er auf urkomische, Loriot’sche Weise den Dialog vom „Frieder ond dr Aschtrid“ darum kreisen lässt, ob die widersprüchlichen Wünsche der beiden Protagonisten – „Breng mr a Bier“ und „I will a Kend“ – erfüllt werden können.
Im zweiten Teil des vielfältigen Mundartabends nahmen die im Oberallgäuer Wiggensbach bei Kempten beheimateten „Vivid Curls“ Irene Schindele und Inka Kuchler das Publikum mit auf eine anregende, Herz und Verstand ansprechende Reise durch ihre inzwischen 22jährige Karriere als Liedermacherinnen schwäbisch-alemannischer, deutscher und englischer Zunge. Das virtuose Zusammenspiel ihrer Gitarren und der harmonische Zweigesang ihrer vollen Stimmen, dazu die Poesie und die ambitionierte Botschaft ihrer Texte bewegen sich schon in frühen Werken auf hohem Niveau. So wundert es nicht, dass das Lied „Allgäu“ inzwischen zur Hymne der Voralpenlandschaft geworden ist: Flack z´frieda mit nackte Fiaß im Gras / liab wia´s riacht – wenn´s reagnet auf d´warm Stroß / bring von deam B´sondra mit und spiar purs Glick.
Oder das augenzwinkernde Weil mir heit danoch isch / schliaf i wieder in mei Bett nei / spiar s isch no warm, / warm vo eis zwei zum Hit für Mütter schulpflichtiger Kinder als krasses Gegenstück zu Bob Geldofs „I don’t like Mondays“.
In den deutschen Liedern des kongenialen Duos aus seinen Alben „Eine Welt“ und „…nicht müde werden“ bis zum erst vor einigen Wochen veröffentlichten „Noch immer!“ beeindruckt ihr konsequentes Engagement für eine bessere Welt und ihre Empathie mit dem Menschsein ansich: Wärs nicht schon, wärs nicht klug, wärs nicht fein? / Wärs nicht cool, gelänge es uns, dankbar zu sein?
Ein Wunsch, der – nach Meinung des Vorsitzenden Dr. Wolfgang Wulz vom veranstaltenden Verein schwäbische mund.art e.V., – auf jeden Fall an diesem Abend im einstmals berühmten und inzwischen stiller gewordenen württembergischen Kurort Bad Niedernau allseits spürbar in Erfüllung gegangen ist.
19. April 2024, Christof Seif im Schwarzwälder Bote
Der Verein schwäbische mund.art e.V. und die WGV Versicherung schreiben im Jahr 2024 den 11. SEBASTIAN BLAU PREIS FÜR SCHWÄBISCHE MUNDART in der Sparte KABARETT aus.
Der Wettbewerb richtet sich an alle Kabarettist:innen, Comedians, Kabarettgruppen und Kabarett-Theater, die eigene Programme in schwäbischer Mundart verfassen und auf der Bühne darstellen.
Dank der weiteren Unterstützung durch die Wiedeking Stiftung und den Förderverein Schwäbischer Dialekt e.V. warten auf die erfolgreichen Gewinner:innen in den Kategorien Jury-, Publikums- und Internetpreis (Online-Voting) Preisgelder in Höhe von 10.000 Euro.
Einsendeschluss: 30. April 2024
Dachverband der Dialekte stärkt die Mund.art-Szene
Die Arbeit im neuen Dachverband der Dialekte Baden-Württemberg e.V. (DDDBW) stand im Zentrum der Jahreshauptversammlung des Vereins „schwäbische mund.art e.V.“. Mit Dr. Rudolf Bühler machte der zu Jahresbeginn ernannte Geschäftsführer des DDDBW auf seiner Kennenlerntour zu den einzelnen Verbandsmitgliedern Station im Gasthaus auf dem Leonberger Engelberg, wo er mit großem Beifall begrüßt wurde.
Immer weniger Jugendliche sprechen Dialekt. Wie schwäbische Künstler in einem neuen Filmprojekt versuchen, vor allem jüngeren Menschen ihre Mundart näher bringen.
Sie sind auf der Flucht. Ein Mann mittleren Alters in weißem Unterhemd und Lederjacke, seine langen schwarzen Haare hat er zu einem Zopf zusammengebunden. Neben ihm eine dünne Frau, mit rot gefärbten Haaren, in engen Leggins. Sie rennen so schnell sie können, bis sie eine Lagerhalle an einem alten Steinbruch erreichen.
Dort finden sie einen Porsche. Aus dem Kofferraum des Sportwagens holt der Mann zielsicher eine Maschinenpistole heraus. Er ist bereit für den Kampf, es kann losgehen.
Was daher kommt wie eine Szene aus einem Mafia-Streifen, ist ein Projekt schwäbischer Künstler. Denn die Protagonisten im Film sprechen schwäbisch. Und eigentlich ist es gar kein klassischer Film, sondern ein Computerspiel.
Oben rechts kommentiert klein eingeblendet ein waschechter Schwabe die ganze Zeit das Geschehen. „Ja endlich a mol n gscheida Karra“, sagt er zum Beispiel über den Porsche.
Der Verein schwäbische mund.art e.V. erfindet mit "SOS - STREETS OF STUTTGART" ein neues Genre: Das SWABIAN GAMEPLAY.
In einer bitterbösen Satire über digitale Parallelwelten brilliert Comedian Markus Zipperle in der Rolle eines Videospielexperten. Der Influencer kommentiert und testet die neuesten Games - und das auf Schwäbisch! Obwohl ihn dabei seine Mutter (Hillu Stoll) ständig stört, feiert ihn seine Online-Community für die knitzen Kommentare.
Der Plot des inszenierten Open-World-Games kreist um den Actionhelden Jimmy Las Vegas. Er rächt die entschädigungslose Kündigung eines Praktikumsplatzes seiner Tochter (Elena Seeger). Bald aber setzt ihn sein früherer Boss (LinkMichel) auf einen abtrünnigen Komplizen an, der ein Auto voller Drogen allein verticken will. Das Ende der Geschichte ist blutig, der Weg dorthin gespickt mit beißendem Spott und versteckter Ironie.
Mit SOS - STREETS OF STUTTGART betritt das Künstlernetzwerk schwäbische mund.art e.V. Neuland. Von der Planungsphase 2021 bis zum Abschluss der Produktion dauert es zwei Jahre. Bis auf die Kamera- und Tonaufnahmen wurden sämtliche Arbeiten von Mitgliedern des Vereins geleistet. Vom Drehbuch über die komplette Filmmusik, Kostüm, Requisiten, Spezialeffekte, bis zum eigenen Handyklingelton (Preisend mit viel schönen Reden).
Ein Pilotprojekt der besonderen Art.
Das BaWü-Menü von Marlies Blume und Fidelius Waldvogel gastierte im geschichtsträchtigen Biberacher Komödienhaus. Dort ließ Christoph Martin Wieland 1761 Shakespeares „Sturm“ in seiner deutschen Übersetzung erstmals spielen.
Nur 18 Jahre zuvor hatte der Begründer der schwäbischen Mund.art-Dichtung Sebastian Sailer mit seiner Übersetzung der Schöpfungsgeschichte in seine schwäbische Muttersprache in Obermarchtal für Aufsehen gesorgt. Wieland und Sailer kannten sich vom „Musenhof“ des Grafen von Stadion. Josef Eberles Pseudonym Sebastian Blau ehrte mit dem Vornamen den Obermarchtaler Gelehrten, Prediger und Schwabendichter, den Kaiserin Maria Theresia einst als "schwäbischen Cicero" geadelt hatte.
In dieser Tradition agierten auch Marlies Grötzinger (Finalistin beim Blaupreis für Literatur 2018), Marlies Blume alias Heike Sauer (Blaupreissiegerin für Kabarett 2006 und baden-württembergische Kleinkunstpreisträgerin) und Fidelius Waldvogel alias Martin Wangler (Blaupreisträger für Film 2022) beim schwäbisch-alemannischen Abend der Biberacher Heimattage 2023. Langanhaltender, stehender Applaus war der Lohn für ein feurig serviertes, perfektes BaWü-Menü samt schmackhafter poetischer Vorspeise.
Hochzufrieden zeigte sich der Vorsitzende Dr. Wolfgang Wulz vom Künstlerverein „schwäbische mund.art e.V.“. Er hatte als Mitglied des Tübinger Arbeitskreises Heimatpflege nicht nur diesen schwäbisch-alemannischen Mundartabend zu den Heimattagen gebracht, sondern im Sommer auch die für den Arbeitskreis „Mundart in der Schule“ 15 Mundart-Doppelstunden an neun Biberacher Schulen organisiert. „In Oberschwaben ist unsere wunderbare schwäbische Muttersprache bei Jung und Alt einfach noch viel mehr verankert als 'bei ons dronte en Stuegert ond em Onderland'“, bilanzierte der Dreiviertels-Oberschwabe mit Vorfahren in Oggelsbeuren und in der Saulgauer „Göge“ schmunzelnd.
Dialekt sei „keine Schwundstufe einer sakrosankten Normsprache“, sagt Winfried Kretschmann, sondern erweitere die Möglichkeiten des in der deutschen Standard-Sprache Sagbaren: Vor 400 Besuchern im ausverkauften Sparkassenforum Böblingen hat der baden-württembergische Ministerpräsident einen Vortrag über die Wertschätzung der Schwäbischen Mundart gehalten. Eingeladen hatten neben der Kreissparkasse Böblingen der Förderverein Schwäbischer Dialekt und der Landkreis Böblingen.
Das Thema Dialekt sei für ihn „immer stärker zu einer Herzensangelegenheit geworden“, so Winfried Kretschmann, der diese Einstellung auch aus seinen Wurzeln heraus erklärt: „Meine Familie floh aus Ostpreußen. Ich bin in Spaichingen geboren und habe zuhause Hochdeutsch und als erstes Kind der Familie außerhalb Schwäbisch gesprochen.“ So sei der Dialekt „eine wunderbare Möglichkeit gewesen, zum Dorf dazu zu gehören und mich sozial zu integrieren“, so der Ministerpräsident.
„Regionalsprachen und Mundarten sind ein kultureller Schatz für die Zukunft, ein Bekenntnis zur Ortsloyalität, zur Identität und Herkunft wie auch ein Angebot zur Identifikation“, so die Meinung von über 40 Gründungsmitgliedern des neuen „Dachverbands der Dialekte Baden-Württemberg“ (DDDBW), der am vergangenen Mittwoch im Stuttgarter Evangelischen Bildungszentrum Hospitalhof ins Leben gerufen wurde. Zum neuen Vorsitzenden des Dachverbands wurde der 47jährige Waldshuter Landrat Dr. Martin Kistler gewählt. [...]
Die bereits seit Jahrzehnten wirkenden Mundartvereinigungen im alemannischen und schwäbischen Bereich sowie ein vor kurzem erst neu gegründeter Verein für die fränkischen Sprachgebiete Nord- und Mittelbadens sowie Nordwürttembergs schritten nun zusammen mit großen Verbänden wie dem Schwäbischen Albverein, dem Schwäbischen Heimatbund, dem Historischen Verein Mittelbaden, dem Landesverband Amateurtheater und dem Landesverband der Heimat- und Trachtenvereine zur Tat.
Vorsitzender Dr. Martin Kistler kann künftig auf einen hoch motivierten Vorstand bauen mit Veronica Kerber (Unsere Sprachheimat) und Pius Jauch (schwäbische mund.art) als stellvertretende Vorsitzende, Schriftführer Dr. Wolfgang Wulz (schwäbische mund.art), Schatzmeister Reinhold Frank (Heimat- und Trachtenverbände) und den weiteren Mitgliedern Heidi Zöllner (Muettersproch-Gsellschaft für d alemannisch Sproch), Dr. Karlheinz Geppert (Förderverein Schwäbischer Dialekt), Jeanette Rzyski-Knab (Mundartgesellschaft Württemberg) und Heidi Ströbel (LV Amateurtheater).
Die von der Gündungsversammlung einstimmig beschlossene Satzung enthält eine breite Palette von Aufgaben zur Erfüllung des Satzungszwecks, Wissenschaft und Forschung, Bildung und Erziehung, Kunst und Kultur in Bezug auf die Dialekte in Baden-Württemberg zu fördern. Die mit Landesmitteln ausgestattete Geschäftsstelle des neuen Dachverbands wird sich in der ersten Zeit vor allem der Werbung von Fördermitgliedern und Sponsoren widmen. Schwerpunkt der inhaltlichen Arbeit wird zunächst im Bereich der Jugend und Schulen liegen, insbesondere aber in der Organisation eines landesweiten Dialektpreises, für den bereits Mittel aus dem Landeshaushalt zur Verfügung gestellt sind.
"Wir sind begeistert, dass nun aus der vor fünf Jahren gestarteten Dialektinitiative von Ministerpräsident Winfried Kretschmann sowie dem Engagement von vier Landtagsfraktionen ein weiterer Baustein entstanden ist, um die Wertschätzung der Dialekte als Kulturgut und Spracherbe in der vielfältigen Gesllschaft unserer Gegenwart zu stärken und für die Zukunft zu bewahren", kommentiert der Vorsitzende des Vereins schwäbische mund.art, Dr. Wolfgang Wulz, die Verbandsgründung und blickt zugleich mit Respekt auf die verantwortungsvolle Aufgabe, die auf ihn als Schriftführer und Pius Jauch als stellvertretenden Verbandsvorsitzenden wartet.
Schwäbischer Naturlehrpfad am Pfaffenberg
Beim „6. Mundartwettbewerb in den Schulen“ wurde die Klasse 4 der Grundschule Wendelsheim mit Lehrerin Heidi Haaf für den besten Beitrag unter 18 Schulen aus ganz Baden-Württemberg mit dem Hauptpreis in Höhe von 300 Euro ausgezeichnet.
Zu den 15 Info-Tafeln des Projekts „Naturlehrpfad am Pfaffenberg“ lieferten die Schüler:innen für QR-Codes Audiodateien mit den deutschen Texten und schwäbische Übersetzungen. Dazu kamen Podcasts für „Radio Wendlezza“ mit Interviews älterer Dorfbewohner zur Arbeit im Wengert und im Wendelsheimer Steinbruch. „Ein grandioses Engagement der Schüler:innen und ihrer Mentorin für den Dialekt sowie für die Geschichte, Kultur und Umwelt des Heimatorts“, konstatierte Wettbewerbsbeauftragter Pius Jauch.
Herrenberg-Gültstein, 11.3.2023.- Die in der 25jährigen Vereinsgeschichte mit über 50 Teilnehmenden am besten besuchte Mitgliederversammlung 2023 stand ganz im Zeichen der Ehrungen von Mitgliedern der Gründerzeit 1997/98 sowie der Ernennung verdienter Mitstreiter:innen zu Ehrenmitgliedern.
Die Vorstandsbilanz des Jahres 2022 war geprägt vom verhaltenen Optimismus, die Einbrüche in der Coronapandemie zu überwinden und sogar den vorherigen Zustand zu übertreffen. Signale dafür sind nicht nur die weiter steigenden Mitgliederzahlen auf über 400, sondern auch die erfreuliche Entwicklung beim Sebastian-Blau-Preis für Film 2022 und bei den Veranstaltungen von „Mundart in der Schule“. Diese streben 2023, dank der gesteigerten medialen Unterstützung durch das Kultusministerium, auf die Rekordzahl von landesweit 80 Begegnungen zwischen unseren Künstler:innen und Schulklassen sowie Maxi-Gruppen in Kitas zu.
Der Landkreis Böblingen hat sechs engagierte Bürgerinnen und Bürger bei einem Ehrenamtsempfang für deren Einsatz für andere gewürdigt. Geehrt wurde auch Dr. Wolfgang Wulz aus Herrenberg.
„Gerade in den derzeitigen Krisenzeiten zeigt sich, wie wichtig Menschen sind, die sich ehrenamtlich engagieren. Sie helfen in Not geratenen Mitmenschen und sind leuchtende Vorbilder. Gemäß unserem Landkreismotto „Die Vielfalt macht´s“ engagieren sich die heute Geehrten in einer bunten Vielfalt an Ehrenamt in unserer Gesellschaft. Sie stehen dabei stellvertretend für alle Ehrenamtlichen im Landkreis Böblingen“, so Landrat Roland Bernhard in seiner Begrüßung.
Der Fraktionsvorsitzende der Freien Wähler, Oberbürgermeister Thomas Sprißler, würdigte Dr. Wolfgang Wulz aus Herrenberg: „Der unermüdliche und tatkräftige Einsatz von Dr. Wulz für den Erhalt, die Pflege und die Erforschung des schwäbischen Dialekts ist eine wichtige Stütze für Mundartinteressierte in ganz Baden-Württemberg. Er ist ein Pionier und Vorbild und hat es in all den Jahren geschafft, viele Mitstreiterinnen und Mitstreiter zu gewinnen. Mit dem Ehrenamtspreis des Landkreises wird sein außergewöhnliches Engagement für die Mundart gewürdigt.“ Dr. Wolfgang Wulz ist u.a. Vorsitzender des Vereins „schwäbische mund.art e.V.“, der die Sebastian-Blau-Tage und den Sebastian-Blau-Preis ausrichtet. Außerdem ist er Initiator der Mundartstammtische und Mitveranstalter des Mundartabends des Landkreises. 2019 wurde ihm die Heimatmedaille verliehen.
Die Filmschaffenden Clara Schemmel und Jakob Maria Lott belegten beim Sebastian-Blau-Preis für schwäbische Mundart 2022 im Rottenburger Kino Waldhorn mit ihrem Film „Der Knecht“ den mit 3.000 Euro dotierten ersten Platz.
Im Zentrum der Handlung steht ein Knecht, in dessen Leidensgeschichte als Opfer eines patriarchalischen Bauern das Kinopublikum gekonnt hineingezogen wird. „Die intensiven Bilder gehen unter die Haut, glaubhaft ist das Spiel aller Protagonisten in authentischem Schwäbisch, insgesamt ein kleines filmisches Meisterwerk“, attestiert dem Wiener Filmteam Adrian Kutter, der langjährige Intendant der Biberacher Filmfestspiele, im Namen der Jury. Diese hatte sich angesichts der unterschiedlichsten Genres und der herausragenden Qualität der eingereichten Werke dafür entschieden, alle eingeladenen Finalisten mit Preisen auszuzeichnen.
(lifePR) (Stuttgart/Herrenberg, 04.10.2022) Die Mundartvereine „Muettersproch-Gsellschaft e.V.“ und „schwäbische mund.art e.V.“ schreiben im Schuljahr 2022-23 den mit insgesamt 2.500 Euro Preisgeldern dotierten 6. Mundartwettbewerb für alle Schulen in Baden-Württemberg aus.
„Neugierig“, also „naseweis und wunderfitzig“, mit Mundart und Dialekt umgehen – das ist erklärtes Ziel des Arbeitskreises „Mundart in der Schule“, der den Wettbewerb seit inzwischen 15 Jahren im Auftrag der mit mehr als 4000 Mitgliedern führenden baden-württembergischen Mundartvereinigungen organisiert.
Prämiert werden Projektarbeiten von Klassen, schulischen Arbeitsgemeinschaften oder von Schülergruppen (Klassenstufe 1-13), die sich mit alemannischen, fränkischen und schwäbischen Mundartthemen befassen.
Wichtige Neuerung in diesem Jahr ist die Möglichkeit für Schüler:innen aller Klassen, auch unabhängig von Lehrer:innen und Schulen eigenverantwortlich Wettbewerbsbeiträge einreichen zu können!
Einsendeschluss ist der 31. März 2023.
Pressemitteilung komplett unter: https://www.lifepr.de/pressemitteilung/verein-schwaebische-mundart-ev/Neugierig-auf-Mundart-und-Dialekt/boxid/918519?utm_source=Belegmail&utm_medium=Email&utm_campaign=Aktiv
Der Kulturrat des Schwäbischen Albvereins hat dem Bösinger Liedermacher Pius Jauch die Sebastian-Sailer-Medaille verliehen. Mit ihr werden Künstler geehrt, die mit ihrem Wortwitz, ihrer Ausdruckskraft und ihrer Darstellungsgabe die schwäbische Mundart lebendig und geistig anspruchsvoll nutzen.
Kulturratsvorsitzender Manfred Stingel brachte es bei der Ehrung im Spiegelsaal des Klosters Obermarchtal am vergangenen Sonntag auf gut Schwäbisch kurz und bündig auf den Punkt: „Uf vielfältig Weis kümmert sich Pius Jauch um eisere schwäbische Sproch. Er machet it no Liadla, Gedicht,Gschichte ond Film, er ischt phantasiereich en seim Schaffa. Au em Ehraamt versuacht er viel zu erreicha, om eisara schwäbischa Kultur ond Sproch Achtong ond Anseha zu verschaffa. Au mit jonge Leit ka er guat omgau.“
Heidi Haaf, Lehrerin in Rottenburg-Wendelsheim, wurde mit der Heimatmedaille des Landes Baden-Württemberg geehrt. Sie gehört zu den Pädagoginnen, die seit eineinhalb Jahrzehnten regelmäßig in ihren Klassen Begegnungen mit Mundartkünstler:innen organisieren. Zudem hat sie an allen Wettbewerben des AK Mundart teilgenommen und mit ihren großartigen Klassen-Projekten regelmäßig Preise gewonnen, u.a. mit der CD „Schwäbisch im Unterricht. 100 Ideen für Lehrer/innen“. Auf der Dialekttagung des Ministerpräsidenten durfte sie 2018 ihre Schulprojekte als „best practise“ präsentieren.
Für die Preisverleihung im Rottenburger Kino Waldhorn am 23. Oktober stehen nun aus 50 Bewerbungen die von der Jury Nominierten sowie der Internetpreis fest: Eine ADVENT-SERIE von Martin Wangler (Breitnau), AUF DER SCHWÄBISCHEN EISENBAHN von Jo Brösele (Schemmerhofen), DER KNECHT von Clara Schemmel und Jakob Maria Lott (Wien), EIN FILM ÜBER JOSEF EBERLE Patrick Nagel (Rottenburg), IM BERG DAHUIM von Rahel von Gunten und Thomas Rickenmann (Ulisbach), MACH'S LICHT AUS! von Paul und Marius Beck (München), RANZAWAI von Adelheid Widmaier (Weissach im Tal) und THADDÄUS TROLL von Frieder Scheiffele (Dettingen/Erms).
„Bei einer Filmpreisgala mit Kurzfassungen der Filme werden wir ein abwechslungsreiches Kaleidoskop aus den verschiedensten Sparten zeigen können“, verspricht Dr. Wolfgang Wulz, der Vorsitzende des Vereins „schwäbische mund.art e.V., der seit 2002 alle zwei Jahre den Sebastian Blau Preis abwechselnd für Literatur, Musik, Kabarett und nun zum zweiten Mal für Film verleiht.
Dank der Hauptsponsoren Schwaben Bräu und Wiedeking-Stiftung sowie weiterer Zuwendungen konnten die Preisgelder beim Filmpreis auf 13.000 Euro verdoppelt werden. Sie sollen dazu beitragen, dass Filmschaffende verstärkt zu Produktionen im Dialekt angeregt werden.
Wir trauern um Felix Huby, dem wir 2017 bei den baden-württembergischen Literaturtagen in Sindelfingen und Böblingen unseren „Sebastian-Blau-Ehrenpreis“ für herausragende Verdienste um die schwäbische Mundart verleihen durften.
Mit dem in Berlin vor kurzem im Alter von 83 Jahren verstorbenen Dettenhäuser Schwaben Eberhard Hungerbühler alias Felix Huby verlieren wir ein prominentes Ehrenmitglied und hoch geschätzten Kollegen, vor allem aber einen begnadeten Autor.
In seinen Kriminalromanen, Fernsehdrehbüchern und Theaterstücken hat er originelle, schwäbisch „schwätzende“ Charaktere geschaffen, die im ganzen deutschen Sprachraum als Botschafter schwäbischer Lebensart und Denkweise bekannt geworden sind.
Unser Projekt "Mundart in der Schule" hat er durch Lesungen vor Klassen und Oberstufenkursen unterstützt. Zuletzt wollte er noch in der Jury für den Sebastian-Blau-Filmpreis 2022 mitwirken, was ihm aber zu seinem großen Bedauern wegen seiner schweren Erkrankung nicht mehr möglich war.
Oberbürgermeister Dr. Frank Nopper hat dem freien Schriftsteller und Historiker Dr. Gerhard Raff aus Degerloch in feierlichem Rahmen im Stuttgarter Rathaus die Staufermedaille in Gold überreicht, eine persönliche Auszeichnung des Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann für Verdienste um das Land Baden‐Württemberg.
OB Nopper sagte: „Gerhard Raff hat viele Gesichter: Er ist Basisdemokrat und zugleich Monarchist, Degerlocher Separatist und zugleich begeisterter Stuttgarter Chronist. Er ist ein scharfzüngiger Rebell und zugleich ein frommer Landesdiener – urwüchsig und zugleich akademisch, und vor allem ist er ein furchtloser und treuer Württemberger. Nur ganz wenige haben so viel für die schwäbische Seele und die schwäbische Identität getan wie Gerhard Raff.
Mit dem Erlös aus seinen Büchern, Lesungen und Vorträgen unterstützt Raff seit Jahrzehnten kulturelle, soziale und ökologische Vorhaben wie die Sanierung der Veitskapelle im Stadtbezirk Mühlhausen, die Restaurierung des Doms in Brandenburg an der Havel, die Gründung der Pilgerherberge und Rettung der St. Andreaskirche in La Faba am spanischen Jakobsweg oder die Sanierung der Schrozberger Kirche in Blaufelden.
Regierungspräsidentin Susanne Bay und der Vorsitzende des Arbeitskreises Heimatpflege, Konrad Epple MdL, haben am heutigen Montagabend, 27. Juni, gemeinsam die Ehrennadel des Arbeitskreises Heimatpflege im Regierungsbezirk Stuttgart e. V. verliehen. Geehrt wurden Personen, die sich in besonderer Weise um die Heimatpflege verdient gemacht haben. Die Veranstaltung fand im Europasaal des Regierungspräsidiums Stuttgart in Stuttgart-Vaihingen statt.
„Wenn wir heute die Heimat feiern, feiern wir die Vielfalt unseres Gemeinwesens, seine Weltoffenheit und seine Verankerung inmitten Europas“, führte die Regierungspräsidentin aus. „Die Menschen, die wir heute auszeichnen, haben in diesem Sinne ihren Beitrag zur Stärkung unserer gemeinsamen kulturellen Identität geleistet.“
Nach den Corona-Beschränkungen der vergangenen zwei Jahre zeichnete der Arbeitskreis Heimatpflege im Regierungsbezirk Stuttgart e. V. erstmalig wieder mit einer zentralen Ehrungsveranstaltung Personen aus, die sich auf lokaler oder regionaler Ebene auf vielfältige Weise in der Heimatpflege besonders engagiert haben.
„Es ist mir sehr wichtig, auch diejenigen, die wir heute nicht auszeichnen können, zu ermutigen, mit ihrem guten Wirken fortzufahren“, so Susanne Bay weiter.
Vorsitzender Konrad Epple MdL ergänzte: „Es ist großartig, wie viele Menschen sich in unserer Region ehrenamtlich in der Heimatpflege engagieren. Deshalb gratuliere ich den heute Geehrten auch stellvertretend für die vielen Ehrenamtlichen, die sich unentgeltlich und mit viel Herzblut dafür einsetzen, dass unser Brauchtum, unsere Geschichte und unsere Heimat lebendig bleiben.“
Die in diesem Jahr verliehene Auszeichnung erhielten Sabine Essinger (Besigheim-Ottmarsheim), Yvonne Freudenberger (Bad Rappenau), Manuela Merkle (Erkenbrechtsweiler), Peter Görke (Holzgerlingen), die Fränkische Familie (Crailsheim) vertreten durch Ulrike Durspekt-Weiler.
Mundart in der Schule und Filmpreis im Zentrum
Die Bewältigung der Coronakrise, die für die Vereinsführung bei der Veranstaltungsplanung eine große Belastung und für die freiberuflich kunstschaffenden Mitglieder eine existenzielle Krise bedeuteten, ist nach Einschätzung des alten und neuen Vorsitzenden Dr. Wolfgang Wulz für den nun 25 Jahre alten Verein „schwäbische mund.art e.V.“ die entscheidende Herausforderung der kommenden drei Jahre.
Aus 28 Gründungsmitgliedern sind trotz aller Widrigkeiten leicht ansteigend fast 400 Förder- und Künstler:innen geworden. Neu dazu kamen kürzlich Prominente wie die Gruppe Pepper & Salt“, SWR-Moderator Edi Graf und Musikkabarettist Heiner Reiff, der mit den Sängerinnen seines innovativen Projekts HASA (HEINERS ALL-STAR-ATTRACTION), Ellen Reinhardt und Caro Saia, an der Versammlung in der Stuttgarter Brauereigaststätte Dinkelacker teilnahm.
Der SEBASTIAN BLAU PREIS FÜR SCHWÄBISCHE MUNDART, der vom Verein schwäbische mund.art e.V. und der Familienbrauerei Dinkelacker-Schwaben Bräu dieses Jahr in der Sparte FILMEMACHER*INNEN ausgeschrieben wurde, stößt in der schwäbisch-alemannischen Filmszene auf große Resonanz.
50 Einsendungen kommen aus Schwaben, aus Baden, Bayern, der Schweiz und aus Österreich. „Die Spiel-, Musik- und Animationsfilme im Kurz- und Langfilmformat, Dokumentationen und Reportagen in vielfach hoher Qualität werden unserer 14-köpfigen Jury die Entscheidung nicht leicht machen“, meint Organisator Pius Jauch.
Endlich Premiere feiern konnte am 7. Mai 2022 die neue Veranstaltungsreihe "Mund.art im Pfarrstadel Alberweiler". Vor über 80 Gästen begeisterten zum Auftakt die Frauen des Gesangvereins und ihre temperamentvolle Dirigentin Ulrike Marquart mit einem selbst gedichteten schwäbischen Begrüßungslied und witzig-schwungvollen Kreationen, unter denen die Mundart-Adaption des bekannten Schlagers „Du hosch mi dausendmol betroge“ zu besonderer Erheiterung beitrug.
Im Rahmen des Mundartfestivals des Schwäbischen Albvereins wurde im Silchersaal der Stuttgarter Liederhalle am 22. April 2022 die vom Kulturrat des SAV vergebene Auszeichnung von Präsident Dr. Hans-Ulrich Rauchfuß an die Familie Pfitzer übergeben. Nachfolgend die Laudatio von Dr. Wolfgang Wulz, Vorsitzender des Vereins schwäbische mund.art e.V.
Herrenberg. Die beiden Kabarettisten Marlies Blume und Fidelius Waldvogel feierten beim Verein „schwäbische Mund.art“ im Mauerwerk auf ganz launige Art die baden-württembergische Gnadenhochzeit.
Pius Jauch, Jahrgang 1983, singt und dichtet im schwäbisch-alemannischen Dialekt seines Heimatdorfs Bösingen bei Rottweil. Die Mundart ist ihm wichtig, und er setzt sich für ihren Erhalt unter anderem in Arbeitsgruppen und Vereinen ein.
Seine Lieder erzählen oft vom dörflichen Alltag und liebenswerten menschlichen Schrullen. Doch er selbst ist auch Kosmopolit, der viel von der Welt gesehen hat, in Venedig, den Abruzzen und in Nordschweden lebte und eine Zeitlang als Zimmermann umherreiste.
Bei einem Festakt in der Zehntscheuer der „Mundart-Stadt Rottenburg am Neckar wurde dem Kabarettisten Uli Keuler der „Sebastian-Blau-Ehrenpreis“ des Vereins schwäbische mund.art e.V. für herausragende Verdienste um die schwäbische Mundart feierlich überreicht – in Form einer von Karl-Heinz Bohny geschaffen Grafik, auf der sich der Geehrte und Sebastian Blau in Text und Bild auf Augenhöhe begegnen.
Vor einem prominent besetzten Publikum mit dem Tübinger Regierungspräsidenten Klaus Tappeser, dem Rottenburger OB Stephan Neher und Staatssekretär a.D. Hubert Wicker an der Spitze, würdigte der aus dem Ostalbkreis an den Neckar gekommene Künstlerkollege Ernst Mantel das Lebenswerk Keulers in einer Laudatio voller freundschaftlicher Zugewandtheit und gespickt mit humorvollen Erinnerungen. Sie gipfelte im Bekenntnis, ihn „als mögliches Leit- und Vorbild betreffs Humor und Umgang mit schwäbischer Mundart in meine virtuelle Glasvitrine denkbarer persönlicher Idole zu stellen, wo er bis heute als absoluter Solitär ohne weiter dazugekommene Nebenbuhler thront!“
Große mundartliche Vielfalt
Bei den diesjährigen „Sebastian-Blau-Festspielen“ - so ein auswärtiger Gast - beeindruckten an den drei Veranstaltungstagen neun Künstlerinnen und Künstler, allesamt Mitglieder des Vereins schwäbische mund.art e.V., mit qualitätvollen Programmen in erstaunlicher Vielfalt.
In der mit 100 Gästen ausverkauften Baisinger Schloss-Scheuer waren nicht nur die Lokalpresse, sondern auch das Tübinger Studio des SWR vor Ort, um Stoff für die Sonntagabendserie „Mundart & Musik“ zu sammeln.
Für Verdienste um die Heimat hat die Freiburger Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer im Namen von Ministerin Theresia Bauer am Freitag (10. September) in Radolfzell zehn Persönlichkeiten mit der Heimatmedaille Baden-Württemberg ausgezeichnet. Die Bandbreite des Engagements der Geehrten im Alter zwischen 93 und 38 Jahren ist groß: Sie reicht von der Orts- und Regionalgeschichtsforschung über die Landeskultur, die Brauchtumspflege, die Mundart und die Archäologie bis hin zur Integrationsarbeit. Jüngster Medaillenträger 2021 ist Pius Jauch.
In der Laudatio des Ministeriums für Wissenschaft und Kunst heißt es im Folgenden:
Als Mundartkünstler, Dichter und Liedermacher ist Pius Jauch mit seiner poetischen und musikalischen Qualität, dargeboten im unverfälschten, urschwäbischen Dialekt seines Heimatdorfes Bösingen, ein sehr seltenes Juwel.
Neben seiner freien, künstlerischen Tätigkeit engagiert er sich in außergewöhnlich hohem Maße im Ehrenamt. Im Vorstand des Vereins „schwäbische mund.art e.V.“ trägt er die organisatorische Verantwortung für den Sebastian-Blau-Preis, den er um die Sparte „Film“ erweitert hat. Als Innovation brachte er auch bei den „Liedermacher*innen“ 2020 eine Onlineabstimmung zum „Internetpreis“ auf den Weg.
Für den Arbeitskreis Mundart in der Schule, dem gemeinsamen, landesweiten Projekt von schwäbische mund.art, alemannischer Muettersproch-Gsellschaft und Förderverein Schwäbischer Dialekt, besucht Pius Jauch seit Jahren nicht nur regelmäßig die Schulen, sondern ist seit 2016 auch Organisator und Juryvorsitzender des alle drei Jahre stattfindenden Mundartwettbewerbs in den Schulen.
Der Verein schwäbische mund.art e.V. und die Familienbrauerei Dinkelacker-Schwaben Bräu schreiben zum zehnten Mal den SEBASTIAN BLAU PREIS FÜR SCHWÄBISCHE MUNDART aus, 2022 in der Sparte FILMEMACHER*INNEN.
Der Wettbewerb richtet sich an Filmschaffende aller Genres. Insbesondere sollen junge Leute, etwa Studierende an den Hochschulen für Medien und Film, aber auch Filmfreaks an Schulen oder am heimischen PC angeregt werden, sich mit der Thematik Mundart und Dialekt auf filmische Weise zu befassen.
Ein vom veranstaltenden Vereins schwäbische mund.art produzierter Videoclip möchte dieses Publikum über die verschiedenen Kanäle der sozialen Netzwerke erreichen. Die 45sekündige Sequenz enthält bildlich eindrucksvolle Ausschnitte von eingesendeten Kurzfilmen des ersten Blaupreiswettbewerbs für Film im Jahr 2014.
Rüdiger Schwarz vom Herrenberger Gäubote berichtet:
Böse Zungen behaupten ja gerne mal, dass dr Schwob zom Lacha en dr Keller naa gaod. Zum Lachen geht der Schwabe in Gültstein aber dann doch lieber in eine weitläufige Parkanlage. Dort gibt es ein Päckle mit Liedern, Poesie, Theater auf Auge und Ohr.
Der Knöpfleswäscher Wolfgang Wulz hat es geschnürt. Als Vorsitzender des Vereins „schwäbische mund.art“ und Mitorganisator des Sebastian-Blau-Preises kennt der Gültsteiner die schwäbische Kleinkunstszene zu Genüge...
Thomas Morawitzky berichtet im Herrenberger Gäubote:
Unfassbar traurig ist es, wenn Künstler erleben müssen, wie andere sich ihrer Werke bemächtigen, der Früchte ihrer Kreativität und ihrer Talente, rüden geistigen Diebstahl verüben, skrupellos, eiskalt. Und damit auch noch große Erfolge feiern auf Bühnen in aller Welt. Besonders bitter ist es, wenn die Bestohlenen trübe zurückbleiben müssen – in Orten wie Wernau, Kirchheim/Teck oder gar Ötlingen. Peter Bogowsky und Oliver Arnold erging es genau so. Zahlreiche Superhits, geträllert von Langfingern wie ABBA, Westernhagen, Reamonn oder Elvis Presley wurden in Wirklichkeit von ihnen verfasst, das legen sie zweifelsfrei dar...
Mit dem 30. Stammtisch im Stuttgarter Dinkelacker-Schwaben Bräu und dem Erfolgsautor Olaf Nägele starteten wir am 30. Juni wieder glücklich in die Live-Ära.
Bissig-schwarzer schwäbischer Humor war geboten, passend zu den letzten Monaten.
Beim Start unserer Kooperation mit dem Cannstatter Neckar-Käpt’n am 4. Juli auf dem voll besetzten Partyboot „Neckarbesen“ feuerte die Kabarettistin Sabine Essinger in Stil einer wahren Admiralin volle Humorsalven ab mit ihrem neuen Programm „15 Shades of Fleischles“.
(lifePR) (Stuttgart/Rottenburg am Neckar, 01.07.21)
Der Verein schwäbische mund.art e.V. und die Familienbrauerei Dinkelacker-Schwaben Bräu schreiben zum zehnten Mal den SEBASTIAN BLAU PREIS FÜR SCHWÄBISCHE MUNDART aus, 2022 in der Sparte FILMEMACHER*INNEN.
Der Wettbewerb richtet sich an Filmschaffende aller Genres. Zugelassen sind selbstständig erarbeitete Filmproduktionen, in deren Verlauf in wesentlichem Umfang schwäbische und/oder alemannische Mundart gesprochen wird. Parodien sowie synchronisierte Versionen bestehender Filme werden nicht berücksichtigt.
Ausgelobt sind Preisgelder in Höhe von 12.500 Euro in den Kategorien Jury-, Publikums-, Förder- und Internetpreis (Online-Voting).
Weitere Sponsoren und Unterstützer sind der Förderverein Schwäbischer Dialekt, die Wiedeking Stiftung, das Ministerium für Wissenschaft und Kunst, die Muettersproch-Gsellschaft und das Schwäbische Literaturschloss Edelstetten.
Einsendeschluss: 30. April 2022
Komm, mir schwätze/babble/reede!
Sie können von dieser Seite einen Fragebogen zum Thema Dialekt herunterladen.
Mit diesem Fragebogen möchten die Allianz für Beteiligung und das Staatsministerium Baden-Württemberg die Diskussion über Dialekte in Baden-Württemberg anregen und Sie einladen, von Ihrer Beziehung zum Dialekt zu erzählen. Die Antworten aus dem Fragebogen dienen als Gesprächsgrundlage für digitale Veranstaltungen, bei denen wir dann direkt mit Ihnen sprechen möchten. Zu diesen ca. 2-stündigen Online-Nachbarschaftsgesprächen in gemütlicher Runde sind Sie ebenfalls herzlich eingeladen teilzunehmen, sofern Sie das möchten.
Nachdem eine erste Gesprächsrunde zum Dialekt im schwäbischen Sprachraum bereits erfolgt ist, folgen nun Gespräche im südbadisch-alemannischen Sprachraum und im vielfältigen Sprachraum im Norden Baden-Württembergs
am 17. Mai bzw. am 7. Juni 2021.
Füllen Sie den Fragebogen aus, kurze Stichworte reichen aus, und schicken
Sie ihn postalisch oder per Mail bis zum 10. Mai 2021 für den südbadisch-alemannischen Sprachraum und bis zum 31. Mai für den Sprachraum im Norden Baden-Württembergs
zurück an die Allianz für Beteiligung.
Die Sindelfinger Zeitung / Böblinger Zeitung führte mit Pius Jauch und Wolfgang Wulz ein Interview zur Rundfunkinitiative verschiedener Dialekt- und Kulturvereinigungen.
Pfarrer i.R. Rudolf Paul ist am Gründonnerstag im Alter von 87 Jahren verstorben. Der Verein schwäbische mund.art e.V. trauert mit den Angehörigen um sein Ehrenmitglied, das sich als „Gründungsvater“ und Vize-Vorsitzender bleibende Verdienste erworben hat.
„Mit seinen Mundartgottesdiensten erreichte Pfarrer Paul in fast fünf Jahrzehnten die Herzen der Menschen, weil er ihrem Glauben auch eine sprachliche Heimat gegeben hat“, blickt Vorsitzender Dr. Wolfgang Wulz auf das herausragende Lebenswerk des Verstorbenen zurück.
Mit seinem publizistischen Hauptwerk, der „Bibel für Schwoba", habe Rudolf Paul – so der damalige Kultusminister Andreas Stoch im Jahr 2013 bei der Verleihung der Staufermedaille des Landes Baden-Württemberg – als „schwäbischer Luther“ eine Kulturleistung erster Ordnung erbracht. Seine meisterhafte Übersetzung des Alten und Neuen Testaments ins Schwäbische spiegele sein lebenslanges Credo wider, „die vielfältige und klangvolle schwäbische Sprache nicht nur der Spaßfraktion zu überlassen, sondern sie auch bei sehr ernsthaften Inhalten zum Klingen zu bringen.“
Bei dem von ihm vor 20 Jahren gegründeten Mundartstammtisch in der Rottenburger Weinstube „Stanis“ trug Pfarrer Paul auch regelmäßig seine ganz „weltlichen“ schwäbischen Geschichten vor und zeigte damit, dass schwäbischer Humor und Ernst eng miteinander verbunden sind.
Seine letzte Ruhestätte findet der aus Kirchheim/Teck stammende Rudolf Paul auf dem Friedhof seines Alterssitzes in Neustetten-Wolfenhausen (Kreis Tübingen).
Ein Rundfunkprogramm, das Nachwuchskünstler*innen einen breiten Platz einräumt. Ein Anteil von im Sendegebiet produzierter Musik von 50 %. Eine Programmgestaltung in enger Zusammenarbeit mit Filmschaffenden aus dem Land. Das schreibt die SRG-Konzession der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft vor. Auftraggeber, Arbeitgeber und Forum der österreichischen Kreativität und Gegenwartskunst hingegen soll der Österreichische Rundfunk sein. So lautet ein entsprechendes österreichisches Bundesgesetz.
Nicht so in Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg. Im Rundfunkstaatsvertrag der beiden Länder mit dem Südwestrundfunk (SWR) sucht man vergleichbare Inhalte vergebens.
Sehr zum Nachteil von Kunst und Kultur aus der Region, finden Dr. Wolfgang
Wulz und Pius Jauch vom Künstler*innen-Netzwerk schwäbische mund.art e.V.
Sie fordern deshalb zusammen mit weiteren Kulturvereinigungen von den Parteien und Landtagsfraktionen in Stuttgart und Mainz die Unterstützung für eine angemessene Berücksichtigung der künstlerischen und kreativen Produktion aus dem Sendegebiet des SWR, und zwar durch eine Novellierung des Rundfunkvertrags.
Stuttgarter Zeitung und Stuttgarter Nachrichten berichten vom ersten Nachbarschaftsgespräch Dialekt, das von der Allinaz für Beteiligung und vom Staatsministerium Baden-Württemberg angeregt wurde.
Der Verein „schwäbische mund.art e.V.“ verleiht dem Kabarettisten Dr. Ulrich (Uli) Keuler den „Sebastian Blau Ehrenpreis“ für herausragende Verdienste um die schwäbische Mundart.
Mit dem bei Tübingen und im Bodenseeraum lebenden Wendlinger Schwaben wird ein Künstler ausgezeichnet, der seit fast fünf Jahrzehnten mit seinen Programmen zu einem unverwechselbaren Markenzeichen intelligenten schwäbischen Humors und zum Vorbild einer ganzen Generation von Kolleg*innen seines Genres geworden ist.
Der Festakt zur Preisverleihung findet am Freitag,
22. Oktober 2021 um 20 Uhr im Kulturzentrum Zehntscheuer der Mundart- und Sebastian-Blau-Stadt Rottenburg am Neckar statt. Die Laudatio hält Ernst Mantel.
Die C-Jahre 2020/21 bereiten den Kulturschaffenden immense Probleme, gehört diese Gruppe doch zu den gesellschaftlichen Verlierern der Krise. Insbesondere auch unsere Mundartkünstler*innen, die sich hauptberuflich ohne Netz und doppelten Boden ganz der Literatur, der Liedermacherei oder dem Kabarett und Theater verschrieben haben, leiden mehr als viele andere unter den virusbedingten „Berufsverboten“.
Es ist nicht nur die materielle Bedrohung der Existenz, die ja zumindest zum Teil durch staatliche Hilfsmaßnahmen ein wenig abgemildert wird. Massiv bedroht ist auch die kreative Inspiration. Depressive Phasen werden länger und nicht alle Kolleg*innen können sich so glücklich schätzen, dass sie wie manche andere durch Corona die Zeit für neue Ideen nutzen oder neue Auftrittsformen finden konnten. Trotz allem möchten wir hier kurz über einige gelungene digitale Projekte berichten, die Mitglieder unseres Vereins selber kreiert haben oder bei denen sie als Botschafter*innen des Schwäbischen mitmachen durften.
Unermüdlich sendet Fred Bulach seit inzwischen fünf Jahren im Internet als Macher des www.mundARTradio.de, der Kabarettist Bernd Kohlhepp hat in den Herbst- und Wintermonaten auf Facebook mit seinem Format „Fragen Sie Herrn Hämmerle“ viele seiner Fans versorgt, genauso wie Babs Steinbock mit ihrem Adventskalender im vergangenen Dezember. Ute Landenberger als Käthe Kächele mit „Stubenkult“, Heike Sauer als Marlies Blume mit ihrer „Resilienzreihe“ und Wolfgang Heyer mit schwäbischem Poetry Slam in seinem „Hoimspiel“ haben mit großem Engagement die sozialen Medien bespielt. Die Winterbacher K3-Bühne von Evelin Nolle-Rieder konnte mit Unterstützung von Landes- und Sponsorenmitteln auch schwäbische Auftritte ermöglichen, ebenso die WTG Rottenburg mit ihrem „Couch und Kultur-Adventskalender“. Auf dem Ulmer Portal www.jetztzusammen.de wurden unter dem Titel „Advents Momente“ 24 Beiträge gestreamt, auch mit schwäbischen Gästen wie mit den Blaupreisträgern Ernst Mantel, Marlies Blume und Hillus Herzdropfa sowie den neu entdeckten Blaupreisrappern von „Hoodlyn“. Liedermacher Walter Spira hatte die ehrenamtlichen Organisator*innen auf unseren Verein aufmerksam gemacht, von denen Ulrike Köpple-Scherber inzwischen bei uns Mitglied geworden ist.
Auf unserem YouTube-Kanal kann man inzwischen neben vielen anderen Beiträgen auch die SWR-Aufzeichnung der Sebastian-Blau-Preisverleihung 2020 als bebilderten Podcast hören und sehen.
Dialekte in Baden-Württemberg
Die „Allianz für Beteiligung e.V.“ plant mit dem Staatsministerium als Ergänzung der Dialektinitiative der Landesregierung eine Bürgerbeteiligungsrunde zum Thema Dialekt. Zur Vorbereitung eines ersten, regionalen Nachbarschaftsgesprächs, das im schwäbischen Raum digital stattfinden soll, wurde unser Verein um Unterstützung gebeten.
Als Teilnehmer an den Gesprächen der runden Tische „Dialekt“, die im Frühjahr im Kultusministerium geführt wurden, kann ich eine solche Ausweitung auf eine breitere Basis in der Bevölkerung nur begrüßen und dazu auffordern, diese Gelegenheit zur persönlichen Beteiligung zu ergreifen.
Die praktische Umsetzung ist so gedacht, dass man den Fragebogen (unten herunterladbar) bei einem Gespräch (über den Gartenzaun mit Abstand, telefonisch, per Mailaustausch oder auch per Telegespräch) bespricht und bis spätestens Ende Januar ausgefüllt an die „Allianz für Beteiligung e.V.“ schickt.
Sehr erwünscht ist bei der Auswahl von einem (oder auch mehreren Gesprächspartnern), dass sich nicht nur schwäbische Muttersprachler austauschen, sondern auch „Reigschmeckte“ mit oder auch ohne Sympathie für die Mundart. Diese Vielfalt der Beteiligten soll die nötige Würze in die Debatten bei den regionalen Gesprächsrunden bringen. Die digitalen Runden werden dann aus dem Kreis derjenigen, die Fragebögen eingesandt haben, zusammengestellt.
Über die Ergebnisse der Runden, die nach der schwäbischen Pilotphase auch im alemannischen Südbaden und im badisch-fränkischen Landesteil durchgeführt werden, soll öffentlich berichtet werden. In die wegen der Coronalage auf 2021/2022 verschobene öffentliche Präsentation der Erkenntnisse aus dem dann 3jährigen Prozess der Dialektinitiative werden die Anregungen aus den „Nachbarschaftsgesprächen“ ebenfalls eingehen.
Dr. Wolfgang Wulz, Vorsitzender
Presseporträts über die diesjährigen Siegerinnen und Sieger beim Sebastian-Blau-Preis für Liedermacher finden Sie unter "Presseberichte".
Neues Gestirn am schwäbischen Liederhimmel
Die Traufgängerinnen Susanne Wahl-Eder und Tochter Mona Maria Weiblen aus St. Johann sind die große Entdeckung des von Schwaben Bräu mit 5000 Euro dotierten Sebastian-Blau-Preises für schwäbische Mundart. Mit ihrer von Bernhard Krause vertonten Ballade „Julius“ stiegen sie am Sonntag nach einem als „Geisterspiel ohne Publikum“ in der Rottenburger Festhalle durchgeführten Wettbewerbsfinale auf das Siegerpodest (2500 Euro). „Wo heute Misstrauen auf Schweigen folgt, verströmt dieses Lied Vertrauen, Zutrauen, Neugierde, Verständnis und Zuneigung. Das ist es was rührt. Was mächtig anrührt“, so der Blaupreisorganisator Pius Jauch in seiner Laudatio über die Erzählung vom Großvater, der mit gebrochenem Herzen zwei Weltkriege überlebt hat.
Sensationell geriet auch der Auftritt der 32 Jahre jungen Wahl-Stuttgarterin mit Burladinger Wurzeln, Elena Seeger. Mit dem zweiten Preis (1500 Euro) zeichnete die Jury ihr Lied „Meditation“ aus, in dem sie im Stil einer zeitgenössischen Vocal-Group ganz minimalistisch eine Geschichte zu erzählen und zugleich das schwäbische Idiom voll auszukosten vermag.
„Subber Sach“ schafften es mit dem 3. Preis (1000 Euro) nach ihrem Publikumserfolg beim Blaupreis 2014 für Kurzfilm wieder in die Siegerränge. Juror Thomas Hagenauer lobt: „Subber Sach steht für: sich selber womöglich nicht ganz so wichtig nehmen, aber trotzdem die Dinge auf den Punkt bringen. Und sie mit Groove und einer selbstverständlichen Leichtigkeit und Lässigkeit und ganz nebenbei mit wunderschönen Vokal- und Instrumentalparts zu präsentieren.“
Den erstmals ausgeschriebenen Internetpreis (500 Euro), bei dem schon im Frühsommer fast 1000 Facebook-User ihre Stimme an eines von 36 Liedern vergeben hatten, ergatterte die Party- und Festzeltband Gäumoggel mit ihrem Ohrwurm „Nacktbada em Näggr“.
Acht Gruppen mit zusammen 40 Musiker*innen spielten im vom Förderverein Schwäbischer Dialekt mitfinanzierten Finale, zu dem sie aus einem Feld von zusammen 56 Bewerber*innen und 97 Liedern eingeladen worden waren. Mund.art-Vorsitzender Dr. Wolfgang Wulz bedauerte zwar außerordentlich, dass zwei Tage vor der Blaupreisgala das fast 100köpfige Publikum wegen der Coronalage im Kreis Tübingen wieder ausgeladen werden musste, zeigte sich aber enorm erleichtert über die Chance, den über ein Jahr lang akribisch vorbereiteten Liedermacherpreis in einem „musikalischen Geisterspiel“ glücklich über die Bühne zu bringen. „Die außergewöhnliche Qualität der Finalisten und Preisträger, ihre Vielfalt und ihre erstaunliche Jugend hätten auch den Namenspatron des Preises Sebastian Blau begeistert, der noch kurz vor seinem Tod im September 1986 das Ende seines geliebten Dialekts prophezeit hatte“, konstatiert Wulz am Ende des denkwürdigen Tages in der Mundartstadt Rottenburg und weist darauf hin, dass am Sonntag, 25. Oktober 2020 um 21.05 Uhr in SWR 4 ein Zusammenschnitt der Veranstaltung gesendet wird.
Weitere Infos
Zum neunten Mal seit 2002 hat der Verein „schwäbische mund.art e.V.“ den Sebastian-Blau-Preis für schwäbische Mundart zum Gedenken an den wohl bedeutendsten Mundartdichter des schwäbischen Dialektes, Prof. Josef Eberle alias Sebastian Blau organisiert. Von Anfang an wird das schwäbische Leuchtturmprojekt von Hauptsponsor Schwaben Bräu mit 5000 Euro Preisgeld lebendig gehalten, assistiert von weiteren Partnern wie dem Förderverein Schwäbischer Dialekt e.V., dem Arbeitskreis Heimatpflege beim Regierungspräsidium Stuttgart sowie den Stadtwerken Rottenburg und der Kreissparkasse Tübingen.
Der schwäbische Dialekt in allen Ausprägungen, regionalen und lokalen Ausformungen ist auch in Zeiten der Globalisierung existenziell für die Kommunikation unter und mit Schwaben. Der Sebastian-Blau-Preis soll das Bewusstsein für den Wert des Dialektes in der Öffentlichkeit schärfen und stärken.
Zum Auftakt der drei Abende umfassenden Sebastian-Blau-Tage 2020 waren die schwäbischen Jungstars Patrick Nagel und Marco Truffner am Freitag auf der Bühne der Baisinger Schloss-Scheuer mit einer neu ergänzten Auswahl von Sebastian-Blau-Gedichten. Ihr Hightlight boten Sie mit der von Marco am Klavier begleiteten Liedfassung des legendären Gedichts "Dr Gsangverei".
Eine Premiere feierten auch die Sänger des SV Baisingen. Wie der Shantychor bei Inas Nacht im NDR sangen sie coronabedingt von außen in den Saal, übertragen durch ein hochkarätiges Mikro. Liedermacher und Komödiant Walter Spira und die Partyband Gäumoggel fanden mit ihren höchst originellen Programmen begeisterte Zuhörer*nnen.
Und auf diese Weise kamen während der Blautage 2020, die am Donnerstag mit einem schwäbischen Abend in der Rottenburger Zehntscheuer durch den weit bekannten Blau'schen Wiedergänger Peter Nagel eröffnet und durch die "Sieba Schwoba" mit dem Opernsänger Jürgen Deppert, Variétékünstler Peter Leonhard und Kolumnist Wolfgang Wulz am Samstagabend temperamentvoll abgeschlossen wurden, doch immerhin fast 200 mutige Mundart-Begeisterte zu einem hochkarätigen schwäbischen Kulturereignis.
Beim 29. Stuttgarter Mund.art-Stammtisch in der Brauereigaststätte Dinkelacker bot die Kabarettistin Sabine Essinger wieder einmal diverse Kabinettstückchen! Großteils aus ihrem neuen Programm, das sie in der Coronazeit erarbeitet hat. Eine tolle Stimmung bei diesem Start in das Herbstprogramm von schwäbische mund.art e.V.
Schon jetzt ist der 30. Stammtisch am 14.10.2020 zur Hälfte belegt. Wer Plätze möchte, bitte alsbald melden.
Hauptgäste sind Didi von Au und Gerald Ettwein als "Spätzünder"
Unser Programm bei den Blautagen ganz ausführlich.
Ein vielfältiges Spitzenfeld von Mundartkünstlerinnen und -künstlern präsentiert sich bei der Preisverleihungsgala auf der Bühne der Rottenburger Festhalle.
Die Fachjury und fast 1000 Internetvotings haben nun entschieden. Acht Finalisten – hier in alphabetischer Reihe – spielen je zwei Lieder: „Gäumoggel“, die bereits TV- erprobte, neue schwäbische Partyband, „Gradraus“, die aufstrebende Akustik-Folk-Rock-Gruppe aus dem Schwäbischen Wald, die Ulmer Szene-Rapper „Hoodlyn“ und die Stuttgarter Liedermacherin mit Wurzeln im Killertal, Elena Seeger, Förderpreisträgerin des Troubadour Deutscher Song Contest 2018. Erneut hat es „Subber Sach“, nach dem Publikumserfolg beim Sebastian-Blau-Preis für Filmemacher 2014, in ein Blaupreisfinale geschafft und trifft dort auf die in der Mundartszene überraschend aufgetauchten „Traufgängerinnen“ aus St. Johann-Lonsingen, auf das weit über das Allgäu hinaus bekannte Top-Duo „Vivid Curls“ und auf „Wendrsonn“, die derzeit erfolgreichste, vielfach ausgezeichnete und in der SWR1-Hitparade regelmäßig vorne platzierte Schwoba-Folk-Rock-Band.
...mit dem Grußwort von Ministerpräsident Winfried Kretschmann
Eine Meldung der Deutschen Presseagentur (dpa) zum Thema „Mundart in der Schule“ wurde von vielen Zeitungen in Baden-Württemberg abgedruckt und fand sogar in die renommierte Süddeutsche Zeitung.
Erstmals in der Geschichte des Sebastian Blau Preises ist ein Finalist über eine Abstimmung im Internet gewählt werden.
Der Internetpreisträger gehört zu den Finalisten, die bei der Preisverleihungsgala am 18. Oktober 2020 in der Rottenburger Festhalle präsentiert und ausgezeichnet werden.
Die für das Internetvoting eingereichten 36 Lieder, darunter die Lieder von 7 der 8 Finalisten können weiterhin im Netz angehört werden:
Genießen Sie ein hochkarätiges Mundartkonzert mit 36 Beiträgen!
Ministerpräsident Winfried Kretschmann liest den Grüffelo auf Schwäbisch!
Hanno Kluge, unser mehrfacher Sebastian-Blau-Preisträger und langjähriger Leiter der Mund.art-Schreibwerkstatt, bringt es auf den Punkt!
Unser Blaupreisbeauftragter Pius Jauch hat eine Reihe von Videoclips zur Werbung für den Liedermacherwettbewerb 2020 produziert. Sie sind auf unserer Plattform in YouTube zu finden.
Bitte massenhaft in den Medien platzieren!
Unser Verein sagt bis 15. Juni 2020 alle geplanten Veranstaltungen ab.
Älle, wo könnet ond derfet, sottet drhoim sich a Auszeit nemme.
Bleibet mr gsond!
Unser befreundeter Förderverein Schwäbischer Dialekt e.V., mit dem wir alle unsere Veranstaltungen als Kooperationen durchführen, informiert:
"Wir hatten unser umfangreiches Veranstaltungsprogramm 2020 - zwar etwas verspätet, aber noch rechtzeitig vor unserer ersten größeren Veranstaltung - fast fertig. Veranstaltungen in der Reihe mit Prominenten Schwaben sind geplant, zum großen Teil auch schon terminiert mit MP Winfried Kretschmann, KuMi Dr. Susanne Eisenmann, Minister Guido Wolf, Alt- OB Ivo Gönner, Staatssekretär a. D. Rezzo Schlauch, Prof. Dr. Hubert Klausmann u.a., daneben die Veranstaltungen unserer Tübinger Ortsgruppe und unserer oberschwäbischen Regionalgruppe.
In der augenblicklichen Situation sind solche Veranstaltungen jedoch nicht nur unverantwortlich, sondern auch untersagt. Sicher haben Sie dafür Verständnis.
Wenn sich die Lage wieder entspannt und Veranstaltungen ohne gesundheitliche Risiken durchgeführt werden können, werden wir unser Programm zeitnah auflegen.
Bleiben Sie gesund! Wir machen weiter."
Mit freundlichen Grüßen
Hartmut Witte, Geschäftsführer
Die schwäbische Mundartszene trauert um einen ihrer prominentesten Vorkämpfer: Helmut E. Pfitzer ist am 20. Januar im Alter von 70 Jahren nach längerer Krankheit verstorben. Der frühere Hauptkassierer und stellvertretende Geschäftsführer des Schwäbischen Albvereins hat als Mundartbeauftragter dieses größten europäischen Wandervereins die renommierten Mundartprojekte "Mundartbühnen - Mundart & Musik", das "Bardentreffen auf dem Eschelhof" und das alljährliche "Mundartfestival in der Stuttgarter Liederhalle" ins Leben gerufen und über viele Jahre hinweg mit Herzblut organisiert. Als Liedermacher und Autor bei den "Liederleut" und im "Duo Aurezwicker" hat er mit seinem feinsinnigen schwäbischen Humor auf den württembergischen Kleinkunstbühnen ein großes Publikum erfreut. Auch dem Verein schwäbische mund.art e.V. war der Träger der Heimatmedaille des Landes Baden-Württemberg als stellvertretender Vorsitzender und kollegialer Förderer der dort organisierten kulturschaffenden Mundartkünstlerschaft eng verbunden. Am Freitag, 31. Januar wird er um 13.30 Uhr in Markgröningen zu Grabe getragen.
Beim Besuch unserer Vorstände Dr. Wolfgang Wulz, Sabine Essinger und Pius Jauch bei der Mitgliederversammlung des Vereins "Schwäbisches Literaturschloss Edelstetten e.V." am 13. Oktober 2019 wurde zusammen mit dem Vorsitzenden Prof. Dr. Klaus Wolf von der Universität Augsburg eine Kooperation beider Vereine beschlossen mit dem Ziel, über die Landesgrenzen hinweg zwischen dem württembergischen und bayrischen Schwaben einen lebendigen Austausch zur Pflege und zum Erhalt des schwäbischen Dialekts ins Leben zu rufen.
Im unterhaltenden Teil des Nachmittags nahm unser Mitglied Wolfgang Heyer mit vier weiteren Künstlern aus Ulm, Ludwigshafen, Graz und Leipzig an einem Mundart-Poetry Slam teil, der vom Slam-Poeten HANZ moderiert wurde.
Etliche Mundartautoren von Nord- und Mittelbaden wollen mit einer gemeinsamen Interessenvertretung ihren Dialekten mehr Aufmerksamkeit verschaffen. Sie beschlossen bei einem Treffen in Forst die Zusammenarbeit in einer Vereinigung für Badische Mundart. Außerdem verständigten sie sich auf das gemeinsame Veröffentlichungsportal www.Badische-Gutsele.de; dort sind bereits Texte zu lesen und zu hören, außerdem werden unter den „Gutsele“ Mundartlieder eingestellt. „Damit geben wir dem Publikum wieder die Möglichkeit, vielfältige heitere und ernste Beiträge im Dialekt kennenzulernen. Digitalisierung sowie der gefühlte Rückzug des SWR aus der Region führen zu einer prekären Situation für die Autoren, die es in Eigeninitiative zu lösen gilt“, sagte Thomas Heitlinger aus Stutensee, der Sprecher der neuen Vereinigung für Badische Mundart.
Ihr gehören zahlreiche preisgekrönte und erfolgreiche Autorinnen und Autoren aus der Kurpfalz, dem Kraichgau, dem Raum Karlsruhe sowie Mittelbaden an. Für Gastbeiträge aus Württemberg, der Pfalz und dem Elsass will die Plattform offen sein. Wolfgang Wulz und Pius Jauch vom Verein schwäbische mund.art begrüßten als Teilnehmer in Forst die Initiative der badischen Künstlerkollegen.
Auf Einladung der grünen Landtagsfraktion vermittelte Mund.art-Vorsitzender Dr. Wolfgang Wulz bei ihrer Klausurtagung in Gäufelden-Nebringen auf humorvolle und zugleich ernsthafte Weise schwäbische Mund- und Lebensart mit Neckereien rund um Herrenberg und seinen Zeitungskolumnen zur Europawahl und zum ehrenamtlichen Engagement.
Gut vorbereitet sind die Abgeordneten damit auf die geplante Debatte im Landtag, bei der es Redebeiträge in den heimischen Dialekten Schwäbisch, Alemannisch und Fränkisch geben und über die Dialektinitiative der Landesregierung gesprochen werden soll. Landtagspräsidentin Muhterem Aras, der Wahlkreisabgeordnete Dr. Bernd Murschel und Fraktionsvorsitzender Andreas Schwarz nahmen wie alle Teilnehmer*innen am "Gemeinsinn-Abend" als Erinnerung an ihre Klausurtagung im Korngäu gerne Wulz' Bücher über den Landkreis Böblingen mit nach Hause.
In der Laudatio des Ministeriums für Wissenschaft und Kunst heißt es im Folgenden:
Dr. Wolfgang Wulz setzt sich seit vielen Jahren als Wissenschaftler, Buchautor und Vorsitzender des Vereins schwäbische mund.art e.V. für die Pflege der Mundart ein. In den vergangenen 30 Jahren hat er acht Bände über schwäbische Ortsneck-namen veröffentlicht, in denen er die Lokalgeschichte und -geschichten ganzer Landkreise aufgearbeitet und einem breiten Publikum zugänglich gemacht hat. 2003 war er unter den Gründungsmitgliedern des „Horgener Kreises“ und bringt sich seither im daraus hervorgegangenen Arbeitskreis Mundart in der Schule ein. Auch die Ausrichtung des alle zwei Jahre ausgeschriebenen Schulwettbewerbs „naseweis und wunderfitzig“ wird maßgeblich von ihm mitgetragen und organisiert. Zahlreich daran teilnehmende Schülergruppen aus dem ganzen Land beweisen eindrucksvoll die Strahlkraft dieser für die Jugend-arbeit so wichtigen Veranstaltung. Die Regie des Sebastian Blau Preises sowie die Redaktion der Vereinsseite in der Zeitschrift „Schönes Schwaben/Schöner Südwesten“ gehören ebenfalls zu seinem Aufgabengebiet.
Die Mundartstammtische, als Plattform für professionelle Künstler und kreative Laien von den Gründungsvätern des Vereins schwäbische mund.art e.V. einst in wenigen Gaststätten gegründet, vermehrten sich unter der Ägide von Wulz auf die stolze Zahl von 20. Wulz ist damit für „seinen“ Verein und auch weit darüber hinaus, für die einzelnen Mitglieder ebenso wie die zahlreichen Partner aus befreundeten Vereinen, ein Musterbeispiel an Schaffenskraft und Tüchtigkeit. Seine unermüdliche Arbeit für den Erhalt und die Pflege der Mundart bildet eine wichtige Stütze für Mundartschaffende und -interessierte im ganzen Land.
Wir gratulieren unserem Vorsitzenden!