Dialekt mal in einem ganz anderen Umfeld: Mit dem Projekt „SOS – Streets of Stuttgart“ wagen sich schwäbische Mundartkünstler in die junge schräge Welt der Gaming-Community vor.
Der Verein Schwäbische Mund.art, ein Netzwerk schwäbischer Mundartkünstler, geht neue Wege. Man könnte auch sagen, er ist unterwegs auf neuen Straßen: „SOS – Streets of Stuttgart“ heißt das Projekt, das der rührige Verein in intensiver zweijähriger Arbeit entwickelt hat. Es ist dem Thema Gaming gewidmet. „Wir sind sehr stolz, dass wir das in einer riesigen Gemeinschaftsarbeit unter dem ,spiritus rector‘ Pius Jauch auf den Weg gebracht haben“, erklärte der Vorsitzende des Mundartvereins, Wolfgang Wulz, jetzt bei der Vorstellung des Projekts: „Nur mit solchen neuen Formen, die für unser Stammpublikum vielleicht provokativ sind, können wir die Jüngeren für den Dialekt gewinnen.“
Der ganze Artikel über den folgenden Link:
Seit 1998 erscheint in der Zeitschrift SCHÖNES SCHWABEN unsere Vereinsseite.
Als Dokument der Vereinsgeschichte werden alle Jahrgänge nachfolgend zum Herunterladen zur Verfügung gestellt.
Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung des Silberburg Verlags. Geskannt von Hanspeter Sultze (Esslingen).
SCHÖNER SÜDWESTEN (bis 12/2017 SCHÖNES SCHWABEN) gibt es übrigens als verbilligtes Abonnement für Vereinsmitglieder (30 Euro/jährlich statt 59,90 Euro)
Große Ehre für einen, der sich aus Orden sonst nichts macht: Der Historiker und Schriftsteller Gerhard Raff ist mit der Staufermedaille in Gold ausgezeichnet worden.
Von Jan Sellner
Da steht er am Rednerpult im großen Sitzungssaal des Rathauses und hält sein Manuskript in die Höhe, das aus unbeschriebenen Seiten besteht – um dann fast 45 Minuten lang ohne Punkt und Komma und schriftliche Gedächtnisstütze aus seinem Leben zu plaudern. Unterhaltsam, kenntnisreich, witzig, aufmüpfig, detailverliebt – und vor allem schwäbisch: Gerhard Raff, der Historiker, Schriftsteller, Kolumnist, Geschichte(n)erzähler und Denkmal-Stifter, wie er leibt und zum Glück noch lebt, was nach fünf Herzinfarkten und zwei Schlaganfällen nicht selbstverständlich ist. Er selbst nennt sich ein medizinisches Wunder. Doch das ist nicht das einzig Wunderbare und Wundersame an ihm, wie sein Auftritt am Dienstagabend eindrucksvoll zeigte. Ein Auftritt mit Seltenheitswert, denn Raff muss inzwischen etwas tun, was er sein Lebtag nie getan hat: sich schonen.
Ein Wohltäter vor dem Herrn
Der Anlass für sein Kommen war ein sehr besonderer. Auf Anregung des von Wolfgang Wulz geführten Vereins schwäbische mund.art wurde Gerhard Raff wenige Tage vor seinem 76. Geburtstag (am 13. August) mit der Staufermedaille in Gold ausgezeichnet, einer persönlichen Auszeichnung des Ministerpräsidenten für Verdienste um das Land Baden-Württemberg. Die große Ehre besteht in diesem Fall auch darin, dass der Geehrte sie überhaupt angenommen hat. Raff ist ein bekennender „Ordensmuffel“. Das Bundesverdienstkreuz, das ihm einst verliehen wurde, schenkte er einer Sekretärin, „weil sie noch keines hatte“.
Diesmal jedoch gab es kein Entrinnen. Raff nahm die Staufermedaille gerne an, zumal dieses Adelsgeschlecht bei ihm in höchstem Ansehen steht. Ausgezeichnet wurde er für sein enormes Engagement für das Gemeinwohl, zu dem Raff, der ein materiell bescheidenes Leben führt, mit Millionenspenden aus seiner „Benefizschwätzerei“ beigetragen hat. Ein Wohltäter vor dem Herrn, den er in seinem wohl bekanntesten Buch bekanntlich bittet: „Schmeiß Hirn ra!“ Nicht umsonst waren gleich zwei evangelische Landesbischöfe zugegen, der ehemalige Frank Otfried July und der aktuelle Ernst-Wilhelm Gohl. Außerdem der Landtagsabgeordnete Markus Rösler sowie etliche Stadträte und ehemalige Bürgermeister.
Herrenberg. Die beiden Kabarettisten Marlies Blume und Fidelius Waldvogel feierten beim Verein
„schwäbische Mund.art“ im Mauerwerk auf ganz launige Art die baden-württembergische Gnadenhochzeit...
Schließlich steht auch Uli Keuler, der Ehrengast, auf der Bühne: Der urtypische Schwabe, wie man ihn kennt, mit seinem hintersinnig eloquenten, in sich selbst versponnenen und für die sogenannten Hineingeschmeckten gänzlich unverständlichen Humor. Eben für diesen Humor wird er ausgezeichnet am Freitagabend in der Zehntscheuer Rottenburg, erhält den Sebastian-Blau-Ehrenpreis, vergeben vom Verein Schwäbische Mundart.
Wenn es noch einen Beweis gebraucht hätte, dass er diesen Preis mehr als verdient hat, lieferte ihn Uli Keuler am Freitagabend selbst. Bei einem Festakt mit 100 Gästen, darunter Rottenburgs Oberbürgermeister Stephan Neher und Regierungspräsident Klaus Tappeser, erhielt der 68-Jährige am Freitagabend in der Rottenburger Zehntscheuer den Sebastian Blau Ehrenpreis des Vereins Schwäbische Mundart. Dabei legte er einen ebenso unaufgeregten wie amüsanten und fulminanten Auftritt hin.
Einen traumhaften Folkrockabend bescherten uns die Vivid Curls Irene Schindele und Inka Kuchler mit Band im Herrenberger Mauerwerk.
Foto: Onkel Jürgen
Der schwäbische Abend des Landkreises Böblingen in der ausverkauften Bondorfer Zehntscheuer geriet zu einem Festival der mundartlichen Vielfalt, dank unserer Mitglieder Bernd Kohlhepp, Pius Jauch und Anton Hunger.
Bei den Sebastian-Blau-Tagen in Rottenburg-Baisingen schauten nicht nur das SWR-Studio Tübingen, sondern auch das Tübinger Tagblatt vorbei. Es spielten unsere Mitglieder Thomas Felger, Friedel Kehrer und Marcus Neuweiler. Wolfgang Wulz moderierte den Abend. Zu Gast war auch die Sängerabteilung des SV Baisingen.
Die erste große Veranstaltung des Jahres 2021 fand als Open Air-Event im Park des KVJS-Tagungszentrums Herrenberg-Gültstein Ende Juli statt. Unsere Mitglieder Sabine Schief, Claudia Pohel und Werner Gaus waren zu Gast.
Die Sindelfinger Zeitung / Böblinger Zeitung führte mit Pius Jauch und Wolfgang Wulz ein Interview zur Rundfunkinitiative verschiedener Dialekt- und Kulturvereinigungen.
Bundesweite Beachtung fand unsere Meldung über die Verleihung des Sebastian-Blau-Ehrenpreises, der am 22.10.2021 bei einem Festakt in Rottenburg am Neckar überreicht wird.
Die Stuttgarter Zeitung berichtet am 5.11.2020 über "Die Traufgängerinnen", die vor kurzem den 1. Platz beim Sebastian-Blau-Preis 2020 für Liedermacher belegt haben.
Über die Preisverleihung berichtete das Tübinger Tagblatt / Rottenburger Post am 20.10.2020
Über die Preisverleihung berichtete der Schwarzwälder Bote am 21.10.2020
Die Neckarchronik berichtet am 23.10.2020 über den erstmaligen Internetsieger beim Sebastian-Blau-Peis 2020. Gäumoggel.
Ein Bericht der Deutschen Presseagentur (dpa) zum Thema "Mundart in der Schule" wurde in der Landespresse ausführlich zitiert und hat es sogar bis nach Bayern in die Süddeutsche Zeitung geschafft.
Wir sind zusammen mit unseren alemannischen Freunden in allen Unterarbeitsgruppen des runden Tisches zu den Themen Schule, Medien, Kultur und Wissenschaft vertreten und freuen uns sehr, dass bei der Auftaktveranstaltung am 31.1. alle unsere in den letzten Monaten gegebenen Anregungen als Diskussionsgrundlage für die Arbeit der nächsten Wochen auf der Agenda sind.
Ein Interview in zwei Folgen mit Dr. Andreas Linsenmann von der Neuen Rottweiler Zeitung, in dem unser stellvertretender Vorsitzender Pius Jauch mit intellektuellem Tiefgang die aktuelle Lage der Mundarten in Baden-Württemberg betrachtet.
Interview der Sindelfinger / Böblinger Zeitung mit Dr. Wolfgang Wulz zur aktuellen Dialektrenaissance.
Bei den Heimattagen Baden-Württemberg 2019 in Winnnenden hat der Arbeitskreis Mundart in der Schule 10 Schulveranstaltungen organisiert.
SWR-Aktuell berichtet über unsere Mission in Sachen Dialekt.